Ergometrie

Belastungs EKG

Ein Ruhe-EKG ist selbst bei einer schweren KHK in 50% der Fälle unauffällig. Weil die Durchblutung des Herzens in Ruhe oft noch normal ist, muss das Belastungs-EKG (Ergometrie) eingesetzt werden, um eine Störung im EKG erkennen zu können.
Bei einer koronaren Eingefäßerkrankung beträgt die Wahrscheinlichkeit, eine KHK durch die Ergometrie zu erkennen, bereits 60%, bei Beteiligung von zwei Gefäßen 70% und bei einer Dreigefäß-KHK 80%.
Die Ergometrie dient aber nicht nur zur Diagnose einer KHK, sondern auch zur Erfassung belastungsabhängiger Rhythmusstörungen oder zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit.
Die Grenzwerte für einen „noch normalen“ Blutdruck sind abhängig von Alter und momentaner Leistung.
Mit der Leistung und dem Alter steigt auch der Grenzwert des systolischen Blutdrucks.


Kontraindikationen

Das Belastungs-EKG darf auf der anderen Seite nicht bedenkenlos eingesetzt werden.
Ein frischer Herzinfarkt, eine Entzündung des Herzens oder des Herzbeutels, unkontrollierte Herzrhythmusstörungen, arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) und ausgeprägte Aneurysmen (Aussackungen) des Herzens oder der Aorta sollten nicht vorliegen, oder aber das Belastungs-EKG wird nicht mit der maximalen Belastung durchgeführt.


"Abbruchkriterien"

Kriterien zum Abbruch der ergometrischen Untersuchung sind:
- Erreichen einer bestimmten Herzfrequenz: 200 minus Lebensalter in Jahren
- Muskuläre Erschöpfung
- Anstieg des systolischen Blutdrucks über 240mmHg / diastolisch über 120mmHg - ST-Strecken-Veränderungen Schwindel und/oder Brustschmerzen
- Zunehmende Herzrhythmusstörungen
- Fehlender Blutdruck- und/oder Frequenzanstieg
- Blutdruckabfall


Können Komplikationen Auftreten

Wie bei jeder körperlichen Belastung, so können auch während eines Belastungs-EKG’s Herzrhythmusstörungen auftreten. Mit 1-2 schweren Zwischenfällen pro 20.000 Untersuchungen muss gerechnet werden. Deshalb müssen alle Geräte zur Wiederbelebung, insbesondere ein Defibrillator, stets bereit sein, damit der Einsatz durch den behandelnden Arzt, wenn nötig, rechtzeitig möglich ist.


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